"Blind." von -Fischkopf- | Naruto > Naruto FFs (2024)

Genre

: Romanze, Allgemein
Disclaimer

: Nothing is mine.
Art

: TwoShot
Warning

: Slash , OOC , Fluff
A/N

: Eines meiner älteren Werke. Eigentlich hatte ich nicht vor einen TwoShot daraus zu machen, irgendwas hat mich jedoch dazu veranlasst. Sasuke ist komplett ooc, der Plot ist nicht durchdacht gewesen und ich habe einfach drauflos geschrieben. Seid gewarnt.

→ Naruto.

»Und? Hast du es dir überlegt?«, fragte mich die Frau am anderen Ende der Leitung. Ihre Stimme klang, wie immer eigentlich, streng und selbstbewusst, aber zugleich auch liebevoll und fürsorglich.
»Ich bin mir noch nicht sicher, Tsunade«, meinte ich leise und biss mir auf die Lippe.
»Wovor fürchtest du dich, Naruto?«
Ich konnte in ihrer Stimme etwas Drängendes und Ungeduldiges heraushören, sodass ich mit meinem Kopf schüttelte. Ich hasste es, zu etwas gedrängt zu werden.
»Ich habe keine Angst, Tsunade.« Eine kurze Pause. »Ich weiß nur nicht, was auf mich zukommt. Es wäre ein vollkommen neues Leben.«

→ Sasuke.

Genervt ging ich über die Straße und musste mich beherrschen nicht zurückzugehen und diesem Arschloch eine auf die Fresse zu schlagen. Was fiel ihm eigentlich ein, mich einfach so aus der Wohnung zu werfen? Ich hatte die Miete ständig bezahlt und hatte nicht einmal zu laut Musik gehört.
Wieso musste ich dann aus der Wohnung? ›Entschuldigung, Herr Uchiha. Aber ich muss Sie bitten, die Wohnung zu verlassen.‹ Und argumentieren konnte er auch nicht.
Dieser dreckige...-
»- Entschuldige, kannst du mir vielleicht helfen über die Straße zu kommen?« Eine Spur genervter sah ich zu dem Typen, der mich von Seite ansprach. Sein Gesicht zeigte einen amüsierten Ausdruck. Das T-Shirt, das er an hatte, lag eng an seinem Oberkörper und betonte seine perfekten Muskeln, die mir sofort aufgefallen waren. Es war kein Geheimnis, dass ich bi war. Deshalb fielen mir die kleinsten Details am gleichen Geschlecht auf.
Wildes, chaotisches, blondes Haar stand von seinem Kopf ab. Seine Augen waren geschlossen und er grinste mich mit einem schiefen Lächeln an, das seine weißen Zähne zeigte.
Nichts an ihm wies auf eine Verletzung, weshalb er nicht hätte alleine die Straße überqueren können. Wahrscheinlich wollte er mich nur verarschen.
»Kannst du nicht selber über die Straße laufen?«, fragte ich genervt und biss meine Backenzähne fest zusammen, um meine Wut zu kontrollieren.
»Ähm, doch, doch, laufen kann ich schon, aber...ach, egal. Schon gut«, meinte er leise.
Verständnislos betrachte ich ihn und als er seine Augen öffnete, traf mich der Schlag.
Oh, Gott. Ich bin so dämlich. Ich und meine unkontrollierbare Wut. Das ist alles nur wegen dieser beschissenen Wohnung!
»Verdammt, tut mir Leid. Ich wusste nicht, dass du...-« Ich brachte den Satz nicht zu Ende. Stattdessen sah ich in seine meerblauen Augen, die irgendwie traurig und ängstlich wirkten. Das aufgesetzte Lächeln konnte diese Gefühle nicht überdecken.
»Schon in Ordnung. Du bist nicht der Erste...« Das Lächeln wirkte nun auch traurig.
Ich schwieg und verfluchte mich innerlich. Dann atmete ich tief ein.
»Okay, komm.« Ich ergriff seinen Arm und zerrte ihn sanft und vorsichtig über die Straße. Erst jetzt bemerkte ich den Blindenstock, den er nun unter seinen Arm geklemmt hatte, um meinen Arm mit beiden Händen zu umklammern.
Irgendwie kam mir der Junge hilflos und verletzlich in diesem normalen Alltag vor.
Wie war er überhaupt alleine hierher gekommen?
Wir kamen auf der anderen Straßenseite an, doch der Blonde ließ meinen Arm nicht los. Nein, im Gegenteil. Sein Griff wurde stärker. »Sind wir schon drüben?« Seine Stimme klang unruhig.
»Ja, klar. Dachtest du, ich lasse dich ganz alleine, mitten auf der Straße stehen?“«, fragte ich und konnte ein leises, raues Lachen nicht unterdrücken. Ihm war wohl nicht nach Lachen. Also musste ich grinsend feststellen, dass er das wirklich annahm.
»Keine Sorge. Ich bin nicht so einer..«, meinte ich, um ihn zu beruhigen. Nun lächelte er. Mein Herzschlag beschleunigte sich urplötzlich.
»Ich glaube dir«, meinte er und bekräftigte seine Aussage mit einem kräftigen Nicken.
»Soll ich dich vielleicht zur Sicherheit nach Hause bringen?« Tief in mir hoffte ich auf eine Zusage.
»Ich weiß nicht so recht. Du musst nicht denken, dass ich alleine nicht klarkomme. Wegen mir musst du dich nicht...ich weiß nicht..« Er machte ein kurze Pause und schien zu überlegen, ob er das Nächste sagen sollte, oder nicht. Er sprach weiter. »Du brauchst keine Schuldgefühle zu haben, falls du gehen möchtest. Nur weil ich blind bin, heißt das nicht, dass ich nicht klarkomme.«
»He, glaub mir, ich bin der Letzte, der dich wegen...deiner.. Behinderung anders behandeln würde. Und ich würde dir das nicht anbieten, wenn ich keine Lust darauf hätte. Mit dem nach Hause Begleiten, meine ich.«
Die ersten Sekunden musste der Junge meine Erklärung verdauen. Dann fing er an zu grinsen.
»T-toll! Echt jetzt!« Sein Grinsen steckte mich an.
»Wohnst du weit von hier?«, fragte ich verwundert, als der Blonde auf einmal in eine bestimmte Richtung ging.
»Nein, hier um die Ecke. Und du?«
Das war eine sehr gute Frage.
»Ich wurde heute aus meiner Wohnung geworfen, aber keine Sorge, ich habe nicht vor in deine Wohnung einzubrechen, einzuziehen oder so etwas in der Art.«
Er nickte. »Ich weiß. Ich glaube dir.«
»Du hast ganz schön viel Vertrauen. Das könnte gerade dir zum Verhängnis werden«, meinte ich warnend, woraufhin sein Grinsen breiter wurde. »Schon klar. Aber ich kann Menschen sehr gut unterscheiden. Von Gut und Böse, meine ich.«
War ich also ›gut‹?
Er blieb stehen und kramte in seiner Tasche, während sein Blick starr auf die Tür vor ihm gerichtet war. »Wie heißt du eigentlich?«, fragte er auf einmal, als er die Tür mit dem Schlüssel, den er erst nach langer Zeit gefunden hatte, öffnete.
»Ich bin Sasuke. Sasuke Uchiha.«
Er grinste.
»Klingt irgendwie adelig.«
»Es geht. Und wie heißt du?« Ein eigenartiges Gefühl machte sich in meinem Magen breit, das ich vorher noch nie spürte.
»Naruto Uzumaki.«
»Klingt irgendwie...nicht adelig.«
Ja, meine Wortwahl war schon immer sehr ausgeprägt. Das wenige Sprechen tat meinem Wortschatz offensichtlich nicht gut.
Naruto lachte auf, woraufhin meinen Körper eine leichte Gänsehaut überzog.
Kann es sein, dass dieser Naruto Uzumaki auf dem besten Weg war, mir meinen Kopf zu verdrehen?
»Vorsicht, Stufe!«, meinte er plötzlich warnend, als ich sie beinahe übersehen hätte. »Oh, habe ich nicht gesehen«, murmelte ich gedankenversunken.
»Ich auch nicht.« Er grinste über beide Ohren.
Oh, Mann. Welch eine Ironie.
»So, hier wohne ich!«, verkündete er stolz.
»Hm. Na, dann. Ich habe mich vergewissert, dass du heil hierher gekommen bist«, fing ich an und spürte plötzlich etwas Enttäuschendes in meiner Brust aufkeimen.
»Möchtest du vielleicht einen Kaffee oder einen Tee mit mir trinken? Sozusagen als ein Dankeschön.«
Ja

!
»Hm. Gerne.«
Er nickte, betrat seine Wohnung und legte seinen Stock auf einen kleinen Tisch. Seine Unterkunft war sehr hell und aufgeräumt. Nichts wies daraufhin, dass er blind war. Fast nichts.
Als er sich in seine Küche tapste, fragte er mich: »Liegt da ein Zettel auf dem Tisch?«
Ich sah in das Wohnzimmer, auf den besagten Tisch.
»Ja, aber da steht nichts drauf.« Plötzlich stand Naruto hinter mir, nahm meine Hand und zog mich zu dem Zettel.
»Was?«, fing ich überrascht an und sah zu dem Blonden.
»Fühlst du das?«, fragte er, woraufhin ich mich auf das Blatt konzentrierte, was nicht gerade einfach war, wenn so ein Typ, wie Naruto neben mir stand. Dennoch überrascht spürte ich Löcher in dem dünnen Papier. Erst jetzt erkannte ich kleine, dünne Punkte auf dem weißen Blatt.
»Blindenschrift«, stellte ich langsam flüsternd fest. Naruto hielt immer noch seine Hand auf meiner. Wahrscheinlich denkt er, ich betrachte noch immer das Papier

, doch meine Aufmerksamkeit galt schon lange seinem Gesicht.
»Jepp«, meinte er knapp und ging zurück in die Küche.
Es kam mir so vor, als wäre Naruto angespannter, nachdem er die Nachricht auf dem Zettel gelesen hat.
»Es geht mich wirklich nichts an, aber...Also, du musst mir nicht sagen, was auf dem Zettel stand.«
Er nahm eine schwarze Tasse und hielt die Fingerspitze an den Rand der Tasse. Dann goss er heißes Wasser in die Tasse, bis es seine Fingerspitze berührte. An den Schmerz hat er sich wohl gewöhnt, denn er riss seinen Finger nicht wie ein Geisteskranker aus der Tasse.
»Das war meine Ärztin. Sie meint, ich solle mich endlich entscheiden.« Ich bemerkte, dass Naruto seine Zähne fest zusammenbiss.
»Und warum zweifelst du bei deiner Entscheidung?«, fragte ich und setzte mich auf einen der Stühle.
Eine lange Zeit herrschte Stille. Und ich dachte schon, er würde mir nicht antworten, doch dann durchbrach seine wundervolle Stimme die Stille.
»Weißt du...Ich bin alleine. Wenn ich mich operieren lasse, weiß ich nicht, was auf mich zukommt.«
Naruto nahm die Tasse, blieb drei Meter vor mir stehen und reichte mir diese, indem er sie in meine Richtung hielt. Ich stand schnell auf und nahm sie dankend an. Dann setzte ich mich erneut auf den Stuhl.
»Wegen deinen Augen? Ist denn bei der OP alles sicher? Kann dir nichts passieren?« Unbeschreibliche Sorge kam über mich.
Das bemerkte auch Naruto, denn er lächelte leicht. »Alles wäre sicher. Mir könnte nicht viel passieren.« Ich nickte schnell, wobei mir nicht bewusst war, dass er es nicht sah und trank einen Schluck vom Kaffee.
Bei seinem bitter süßen Geschmack verzog ich genüsslich mein Gesicht.
»Dann würde ich mich an deiner Stelle operieren lassen. Es klingt vielleicht banal, aber die Welt ist schön. Es ist wirklich schade, dass du keine Farben oder so siehst.«
Sein Gesichtsausdruck wurde plötzlich undefinierbar. »Weißt du, was ich schade finde?«, fragte er leise und ging einen Schritt auf mich zu. »Dass ich dich nicht betrachten kann. Ich spüre, dass du mich die ganze Zeit ansiehst, und ich wünschte ich könnte dasselbe machen. Ich kann zwar in deine Richtung schauen, so tun, als würde ich dich ansehen, aber das ist nicht das Gleiche.«
Bei dem ersten Teil musste ich verlegen wegsehen. Er hatte mich durchschaut, obwohl er blind war.
»Dir entgeht nichts, glaub mir. Mich anzusehen ist nicht wirklich interessant. Ich bin der ganz normale Durchschnitt«, meinte ich, woraufhin er schnell mit seinem Kopf schüttelte.
»Nein. Der ›ganz normale Durchschnitt‹ würde nicht mit mir in meiner Küche sitzen und Kaffee trinken. Du bist besonders.«
Bei seinen einfachen Worten wurde mir warm ums Herz.
»Ich bin bei dir«, flüsterte ich. »Lass dich operieren. Du hast es so schwer in dieser grausamen Welt. Ich werde ständig bei dir sein und dich unterstützen. Dir helfen«, meinte ich schnell und musste Luft holen.
Diese ganze Situation kam wahrscheinlich völlig absurd rüber. Da habe ich den Blonden eben kennengelernt, und schon bin war bereit bei ihm zu bleiben. Es war so unrealistisch und doch fühlte es sich so richtig an.
Es gab Sachen, bei denen man spürt, dass man das Richtige tut.
Naruto's Augen waren auf meine gerichtet, doch leider wusste ich, dass er mich nicht sah. Er stand langsam von seinem Stuhl auf und ging zu mir, während er sich an der Tischkante festhielt.
»Kannst du bitte aufstehen? Ich möchte mir wenigstens vorstellen, wie du aussiehst«, sagte er, als er vor mir stand.
Ich tat wie gebeten und sah ihn fasziniert an. Seine Hände berührten mein Gesicht. Er berührte meine Nase, meine Wangen und meine Haare.
»Welche Augenfarbe hast du?«
Es kam mir so vor, als würde er durch mich hindurchsehen.
»Schwarz.«
Er nickte. Sein Lächeln war traurig. »Deine Haare?«
»Ebenfalls schwarz.«
Naruto berührte plötzlich meine Lippen. Unbewusst hielt ich meinen Atem an. Er kam meinem Gesicht näher und ich hielt ihn nicht auf.
Es war mir nur recht.
Etwas schüchtern fuhr er mit seiner Zunge über meine Lippen, als würde er um Einlass bitten. Ich öffnete meinen Mund und erwiderte, wenn auch etwas vorsichtiger, den Kuss. Es fühlte sich so an, als würde Naruto dasselbe fühlen, wie ich in diesem Moment. Und das machte mich etwas mutiger, sodass ich meine Hände auf seine Wangen legte.
Unsere Zungen kämpften miteinander und leider viel zu schnell ließ er von mir ab.
Überwältigt von dem Kuss sah ich ihn an.
»Versprichst du es mir?«, fragte er plötzlich und schluckte krampfhaft.
»Was?«
»Dass du bei mir bleibst, wenn ich die OP hinter mir habe.«
Ich lächelte.
»Natürlich verspreche ich das. Wir fangen ein neues Leben an. Du und ich«, sagte ich fest entschlossen. Er nickte und schloss seine Augen.
»Dann sehen wir uns ja bald«, meinte er mit einem Lächeln auf dem Gesicht, das mir verriet, dass er in diesem Augenblick glücklich war.
»Ja, das tun wir.«
Wortwörtlich

.

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Author: Delena Feil

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Name: Delena Feil

Birthday: 1998-08-29

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Job: Design Supervisor

Hobby: Digital arts, Lacemaking, Air sports, Running, Scouting, Shooting, Puzzles

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